Besonders in stressigen Zeiten, wie sie oft von Kindern in der Schule erlebt werden, ist guter Schlaf essenziell. In diesem Beitrag erfährst du, warum gesunder Schlaf für dein Kind so wichtig ist und wie er dem Schulstress entgegen wirken kann.
Warum ist Schlaf so wichtig?
- Körperliche Erholung: Schlaf ermöglicht dem Körper und dem Gehirn, sich zu erholen und zu regenerieren. Während des Schlafs werden verschiedene Prozesse aktiviert, die die Reparatur von Zellen und die Stärkung des Immunsystems unterstützen.
- Verarbeitung von Informationen: Der Schlaf spielt eine wichtige Rolle bei der Festigung von Erinnerungen und dem Lernen. Im Schlaf verarbeiten wir die Eindrücke des Tages und speichern wichtige Informationen im Langzeitgedächtnis ab.
- Emotionale Balance: Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der mentalen Gesundheit. Schlafmangel kann zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und verminderter Stressresistenz führen.
"Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr."
Arthur Schopenhauer
Welche Folgen kann Schlafmangel haben?
Schlafmangel kann das Wohlbefinden von Menschen erheblich beeinträchtigen. Bei Schüler:innen, die nicht ausreichend schlafen, kann sich dieser Schlafmangel negativ auf ihr Lernvermögen und ihre schulischen Leistungen auswirken – Schulstress ist oft die Folge. Die folgenden schulischen Probleme können durch zu wenig Schlaf hervorgerufen werden und dazu führen, dass dein Kind sich durch die Schule gestresst fühlt:
Verminderte kognitive Leistungsfähigkeit
Schlafmangel kann die kognitive Funktion beeinträchtigen, was sich in einer verminderten Aufmerksamkeit, Konzentrationsproblemen sowie einer beeinträchtigen Problemlösungsfähigkeit und Gedächtnisleistung manifestieren kann. Dies kann sich negativ auf schulische Leistungen auswirken. Die Lernmotivation der Schüler:innen leidet und möglicherweise entsteht Schulstress.
Verhaltensänderungen
Schlafmangel kann zu Reizbarkeit, erhöhter emotionaler Empfindlichkeit, Impulsivität und vermehrten Stimmungsschwankungen führen. Dies kann das Verhalten in der Schule und im sozialen Umfeld beeinflussen.
Reduzierte Stressresilienz
Diese spielen heutzutage besonders im schulischen Alltag eine große Rolle. Der Schlaf spielt eine wichtige Rolle bei der Stressbewältigung. Schlafmangel kann die Fähigkeit zur Bewältigung von Stresssituationen beeinträchtigen und das Risiko von Angstzuständen und Depressionen erhöhen.
Probleme mit sozialer Interaktion
Schlafmangel kann die Fähigkeit zur angemessenen sozialen Interaktion beeinträchtigen. Schülerinnen und Schüler könnten Schwierigkeiten haben, sich auf Gruppenaktivitäten einzulassen oder sich in der Schule und im sozialen Umfeld angemessen zu verhalten.
Was sind Symptome von Schlafmangel?
Schlafmangel kann sich bei Kindern durch verschiedene Symptome zeigen, die Einfluss auf ihre physische, emotionale und kognitive Gesundheit nehmen können. Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von Schlafmangel von Kind zu Kind variieren können. Hier sind einige häufige Symptome von Schlafmangel bei Kindern:
- Erhöhte Reizbarkeit
- Stimmungsschwankungen
- Schwierigkeiten Emotionen zu regulieren
- Verminderte Aufmerksamkeit
- Geringe Konzentrationsfähigkeit
- Aufmerksamkeitsprobleme
- Hyperaktivität und impulsives Verhalten
- Müdigkeit und Energiemangel
- Gedächtnis- und Lernprobleme
- Kopfschmerzen und körperliche Beschwerden
Wie hängen Schulstress und Schlafmangel zusammen?
Schulstress und Schlaf bedingen sich gegenseitig. Stress kann dazu führen, dass Kinder schlechter schlafen. Und schlechter Schlaf kann wiederum den Stress in der Schule und im Alltag erhöhen. Ein Teufelskreis!

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Was kann die Schlafqualität verbessern? – 7 Tipps
Die Verbesserung der Schlafqualität erfordert oft eine Kombination von gesunden Schlafgewohnheiten, einer unterstützenden Schlafumgebung und der Anpassung des Lebensstils. Hier sind einige Tipps, die dabei helfen können:
- Regelmäßiger Schlafrythmus: Ermutige dein Kind zu einer festen Zeit ins Bett zu gehen und morgens zu einer immer gleichen Zeit aufzustehen. Das hilft den Schlafrythmus zu stabilisieren und die Qualität des Schlafs zu fördern.
- Schaffung einer schlafförderlichen Umgebung: Das Kinderzimmer deines Kindes sollte als angenehm und ruhig empfunden werden. Ein dunkler Raum, bequeme Bettwäsche und eine angemessene Raumtemperatur sind schlafförderliche Maßnahmen.
- Begrenzung von Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen: Die Verwendung von Smartphones, Tablets und Computern kann der Schlafqualität erheblich schaden. Das Blaulicht dieser Geräte kann die Produktion von Melatonin, einem Schlafhormon, beeinträchtigen. Idealerweise sollte es dein Kind ca. eine Stunde vor dem Schlafengehen meiden, auf Bildschirme zu schauen, um die Schlafqualität zu verbessern.
- Entwicklung einer entspannenden Abendroutine: Ermutige dein Kind vor dem Schlafengehen beruhigende Aktivitäten durchzuführen. Das kann zum Beispiel das Lesen eines schönen Buches, ein warmes Bad oder eine Entspannungsübung sein. Das kann helfen, den Geist zu beruhigen und das Einschlafen zu erleichtern.
- Regelmäßige körperliche Bewegung: Auch sportliche Betätigung kann dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern. Hier gilt es herauszufinden, welche Sportart für dein Kind die richtige ist.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann auch einen positiven Einfluss auf den Schlaf haben. Positiv kann sich zum Beispiel der Verzicht auf schweren Mahlzeiten und Zucker kurz vor dem Zubettgehen sein.
- Entspannungstechniken: Wenn das Einschlafen schwer fällt, können verschiedene Entspannungstechniken, wie Atemübungen oder Meditationen helfen, um schneller zur Ruhe zu kommen und besser einschlafen zu können.

Fazit
Wenn du als Elternteil dir Sorgen über die Schlafgewohnheiten oder Schlafprobleme deines Kindes oder deiner Kinder machst, ist es ratsam, professionelle Hilfe von einem Kinderarzt, Hausarzt oder Schlafspezialisten in Anspruch zu nehmen. Guter Schlaf wirkt sich nicht nur positiv auf das allgemeine Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen aus, sondern ist auch wichtig, um gute schulische Leistungen und persönliche Lernfortschritte zu erzielen. Gesunder Schlaf ist darüber hinaus ein Gegenspieler von Schulstress und kann dazu beitragen, dass sich Schülerinnen und Schüler weniger gestresst fühlen, bzw. resilienter sind. Achte also auf gute Schlafgewohnheiten deines Kindes und findet gemeinsam heraus, was deinem Kind hilft, seine Schlafqualität zu verbessern, um besser Lernen zu können und Schulstress gar nicht erst entstehen zu lassen. Und was für dein Kind gut ist, kannst du natürlich auch selbst anwenden, um deinen eigenen Schlaf und deine eigene Stressresilienz zu verbessern.