Verschwommene Nahaufnahme eines Smartphones mit bunten Lichtern im Hintergrund, das in einer Hand gehalten wird und auf die schillernde Welt von Social Media anspielt.

Social Media Sucht und das Lernen: Ein Ratgeber für Eltern

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Larissa Klee

Geschäftsführerin

In der heutigen digitalen Ära, in der Smartphones, Tablets und Laptops zum Alltag gehören, ist es keine Überraschung, dass Social Media eine bedeutende Rolle im Leben von Kinder spielt. Plattformen wie Instagram, TikTok, Snapchat und Facebook bieten Unterhaltung und soziale Vernetzung, können jedoch auch eine ernsthafte Ablenkung vom Lernen darstellen und in eine Abhängigkeit führen. Viele Eltern bemerken, dass ihre Kinder Schwierigkeiten haben, sich im Unterricht oder bei den Hausaufgaben auf ihre schulischen Aufgaben zu konzentrieren und dass die ständige Nutzung Sozialer Medien die Lernleistung negativ beeinflusst. Wenn Ihr Kind mehrere Stunden täglich mit seinem Smartphone oder Tablet zubringt, dürfte dieser Artikel für Sie interessant sein. In diesem Artikel möchten wir Eltern praktische Tipps und Strategien an die Hand geben, um ihren Kindern zu helfen, besser ohne die ständige Ablenkung durch Social Media zu lernen.

Die Auswirkungen von Sozialen Medien wie Tiktok, Instagram & Co. auf das Lernen

Bevor wir uns den Lösungen zuwenden, ist es wichtig, die Auswirkungen von Social Media auf das Lernen zu verstehen. Relevante Studien zeigen, dass der übermäßige Konsum von Social Media mit folgenden negativen Effekten verbunden ist:

Verminderte Konzentration

Das ständige Ein- und Ausschalten zwischen Lernaufgaben und Social Media führt zu einer Zersplitterung der Aufmerksamkeit. Dies erschwert es den Kindern, tief in ein Thema einzutauchen und komplexe Aufgaben zu bewältigen.

Likes zählen statt Lernen

Die ständigen Benachrichtigungen des Smartphones und der Drang immer auf dem neuesten Stand zu sein und mit Freunden in Kontakt zu bleiben, verschwenden wertvolle Lernzeit. Dadurch verlieren Schüler wertvolle Stunden, die sie für Hausaufgaben und das Lernen nutzen könnten, was letztlich ihre schulische Leistung beeinträchtigen kann.

Schlechte Schlafqualität

Viele Jugendliche nutzen Social Media bis spät in die Nacht, was zu Schlafmangel führt. Ein Mangel an ausreichend Schlaf beeinträchtigt die kognitive Leistungsfähigkeit und die Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten und zu speichern.

Erhöhte Stressreaktionen

Exzessives Nutzungsverhalten und der Druck, in sozialen Netzwerken ständig präsent und „perfekt“ zu sein, kann zu erhöhtem Stress und Angstgefühlen führen. Dies wirkt sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden und die Lernbereitschaft aus.

Achtung Suchtgefahr! Wie Social Media süchtig macht.

Für die Social-Media-Sucht ist ein neurobiologischer Prozess oder Mechanismus verantwortlich, der das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Wenn Menschen Social Media nutzen, insbesondere durch Likes, Kommentare oder neue Follower, wird Dopamin freigesetzt, ein Neurotransmitter, der positive Gefühle und Belohnung signalisiert. Diese Dopaminfreisetzung erzeugt ein angenehmes Gefühl, das das Verhalten verstärkt und den Drang erhöht, weiterhin Social Media zu nutzen.

Jedes Mal, wenn jemand auf eine Benachrichtigung klickt oder neue Inhalte überprüft, entsteht eine Erwartungshaltung, die das Belohnungssystem weiter aktiviert. Dies führt zu einer ständigen Schleife aus Erwartung und Belohnung, die das Suchtpotenzial erhöht. Übermäßiger Konsum von Social Media kann die Dopaminrezeptoren im Gehirn verändern und die Empfindlichkeit gegenüber natürlichen Belohnungen verringern, was dazu führt, dass Menschen immer mehr Zeit auf Social Media Plattformen verbringen, um das gleiche Belohnungsgefühl zu erreichen.

Tipps zur Reduktion von Social Media beim Lernen

Um Ihrem Kinder zu helfen, sich bessere Lerngewohnheiten anzueignen und sich beim Lernen besser konzentrieren zu können, können Sie klare Regeln für die Nutzung von digitalen Medien aufstellen und alternative Lernmethoden fördern. Mit den folgenden Strategien können Sie Ihrem Kind helfen, die Ablenkung durch Social Media zu reduzieren.

1. Schaffung eines festen Zeitplans

Strukturierte Tagesabläufe helfen Kindern, klare Grenzen zwischen Lern- und Freizeit zu ziehen. Legen Sie feste Zeiten für das Lernen und für Social Media fest. Beispielsweise könnten nach dem Abendessen 30 Minuten für Social Media vorgesehen sein, während die Zeit davor für Hausaufgaben und Lernen genutzt wird.

2. Etablierung eines „Social-Media-freien“ Lernbereichs

Schaffen Sie einen speziellen Bereich im Haus, der ausschließlich dem Lernen gewidmet ist. Dieser Bereich sollte frei von Ablenkungen wie Fernsehern, Smartphones und Tablets sein. Ein ruhiger, gut beleuchteter Schreibtisch mit allen notwendigen Lernmaterialien kann die Konzentration fördern.

3. Nutzung von Apps zur Bildschirmzeitkontrolle

Es gibt zahlreiche Apps, die Eltern dabei unterstützen können, die Bildschirmzeit ihrer Kinder zu überwachen und zu begrenzen. Anwendungen wie „Screen Time“ oder „Family Link“ ermöglichen es Ihnen, die Nutzung von Social Media während der Lernzeiten zu blockieren.

4. Förderung alternativer Freizeitaktivitäten

Ermutigen Sie Ihre Kinder, sich in ihrer Freizeit mit Aktivitäten zu beschäftigen, die nicht auf Bildschirme angewiesen sind. Sport, Lesen, Musizieren oder das Treffen mit Freunden können gesündere Alternativen sein, die zudem die körperliche und geistige Gesundheit fördern.

5. Vorbildfunktion der Eltern

Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Eltern selbst ständig an ihrem Smartphone oder Tablet hängen, vermitteln sie ihren Kindern, dass dies akzeptabel ist. Versuchen Sie, während gemeinsamer Mahlzeiten und in Familienzeiten auf Social Media zu verzichten und stattdessen Gespräche und gemeinsame Aktivitäten zu fördern.

Die Wichtigkeit der Einsicht von Schüler:innen

Nur wenn Schüler verstehen, wie sich übermäßiger Social Media Konsum negativ auf ihre Konzentration, Lernzeit und schulische Leistung auswirkt, sind sie motiviert, ihr Verhalten zu ändern. Schüler:innen, die die Vorteile eines reduzierten Social Media Konsums sehen – wie bessere Noten, mehr Freizeit und weniger Stress – sind eher bereit, sich von digitalen Ablenkungen zu lösen und gesündere Lerngewohnheiten zu entwickeln. Eltern und Schulen können diesen Prozess unterstützen, indem sie klare Informationen, Ermutigung und praktische Strategien zur Verfügung stellen. Letztendlich bedarf es aber die Einsicht der betroffenen Schüler:innen, um die Notwendigkeit der Begrenzung zu erkennen und aktive Schritte zur Selbstkontrolle zu unternehmen.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind zu viel Zeit in den Sozialen Netzwerken verbringt, kann ein offener Dialog helfen, um die Problematik aufzulösen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind und finden Sie gemeinsam einen Weg besser mit Social Media umzugehen. Hier einige Tipps für ein konstruktives Gespräch:

  1. Zuhören und Verstehen: Hören Sie den Bedenken und Gefühlen Ihrer Kinder aufmerksam zu. Verstehen Sie ihre Sichtweise und erklären Sie Ihre eigenen Standpunkte klar und ruhig.
  2. Gemeinsame Ziele setzen: Arbeiten Sie gemeinsam an der Erstellung eines Plans, der sowohl die Bedürfnisse Ihrer Kinder als auch Ihre Erwartungen berücksichtigt. Setzen Sie realistische Ziele und belohnen Sie Fortschritte.
  3. Unterstützung anbieten: Bieten Sie Ihre Unterstützung an, indem Sie Hilfe bei den Hausaufgaben anbieten oder gemeinsam Lernstrategien entwickeln. Zeigen Sie, dass Sie an ihrem schulischen Erfolg interessiert sind und sie in ihrem Lernprozess unterstützen möchten.
Zwei Lächelnde Teammitglieder der Lichtmacher Akademie in Firmenkleidung, stehend vor einem weißen Hintergrund.
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Wir können Ihnen helfen. Im Rahmen unserer Lerncoachings können wir Jugendliche ermutigen, sich mit den Auswirkungen von Social Media auf ihre Lernverhalten auseinanderzusetzen und individuelle Maßnahmen zu erarbeiten.

Häufige Fragen zum Thema "Social Media Sucht & das Lernen"

Wie erkenne ich, ob mein Kind bereits süchtig nach Social Media ist?

Es kann schwierig sein, genau zu erkennen, ob ein Kind süchtig nach Social Media ist, da die Nutzung von Social Media heute ein normaler Bestandteil des Alltags ist. Dennoch gibt es einige Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass die Nutzung problematisch wird. Hier sind einige Warnsignale, auf die Sie als Eltern achten solltest:

  • Verlust der Kontrolle: Dein Kind hat Schwierigkeiten, die Zeit auf Social Media zu begrenzen.
  • Vernachlässigung anderer Aktivitäten: Hobbys und reale soziale Kontakte werden vernachlässigt.
  • Veränderungen im Verhalten: Schlafprobleme, soziale Isolation, Stimmungsschwankungen und verschlechterte schulische Leistungen treten auf.
  • Emotionale Abhängigkeit: Das Selbstwertgefühl hängt stark von Online-Bestätigung ab.
  • Heimlichkeit und Lügen: Dein Kind lügt über die Dauer der Nutzung oder versucht, diese zu verbergen.
Wenn die Social Media Sucht bereits weit fortgeschritten ist und nicht nur das Lernen Schwierigkeiten bereitet, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Therapeuten oder Berater können Ihnen dabei helfen, eine Sucht zu erkennen und geeignete Schritte zur Behandlung einzuleiten.

Die Social Media Disorder Scale (SMD-Scale) ist ein diagnostisches Instrument, das entwickelt wurde, um problematische und süchtigmachende Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Nutzung sozialer Medien zu identifizieren. Die Skala basiert auf den Kriterien für Internet-Gaming-Störung, die im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Auflage) beschrieben sind, und wurde speziell für die Untersuchung von Social-Media-Abhängigkeit angepasst.

Die Skala wird oft in wissenschaftlichen Studien verwendet, um das Ausmaß einer möglichen Social-Media-Sucht zu messen. Personen, die mehrere dieser Kriterien in einem bestimmten Zeitraum erfüllen, könnten als von einer Social-Media-Störung betroffen eingestuft werden.

Die „richtige“ Anzahl an Stunden für die Nutzung von Social Media pro Tag kann je nach Alter, individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen variieren. Es gibt jedoch einige allgemeine Richtlinien und Empfehlungen, die Ihnen als Eltern von Schulkinder helfen können, eine gesunde Balance zu finden:

Alter 6-18 Jahre: Für diese Altersklasse empfiehlt die AAP, eine Bildschirmzeit von höchstens zwei Stunden pro Tag außerhalb der schulischen Anforderungen. Dabei ist es wichtig, dass die Nutzung keine anderen wichtigen Aktivitäten wie Schlaf, Bewegung, Hausaufgaben oder persönliche soziale Interaktionen beeinträchtigt.

Lila Rauten, die als stilisierte Sterne der Lichtmacher Akademie dargestellt sind.

Fazit

In einer Welt, die von digitaler Vernetzung und ständiger Erreichbarkeit geprägt ist, ist es eine Herausforderung, die Balance zwischen der Nutzung von Social Media und konzentriertem Lernen zu finden. Eltern spielen eine entscheidende Rolle dabei, ihre Kinder zu unterstützen und ihnen zu helfen, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln. Durch die Umsetzung der oben genannten Strategien können Eltern dazu beitragen, dass ihre Kinder nicht nur akademisch erfolgreich sind, sondern auch eine gesunde Beziehung zur digitalen Welt entwickeln.

Erinnern Sie sich daran, dass Veränderungen Zeit brauchen und dass Geduld und Konsequenz entscheidend sind. Mit der richtigen Unterstützung können Kinder lernen, ihre Zeit besser zu nutzen, und letztlich ein ausgeglichenes und erfülltes Leben führen.

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